Themen in diesem Artikel
- E-Bike ohne Motor: Specialized Epic mit Rockshox Flight Attendant im Praxistest
- Einschätzung zum Preis von Jan Timmermann, BIKE-Testredakteur
- Details zum Specialized S-Works Epic 8
- Fazit von BIKE Test-Redakteur Jan Timmermann
Das Specialized S-Works Epic 2024 ist nicht irgendein Bike. Es ist so leicht wie ein Supersportler, so lang, flach und federwegspotent wie so manches Trailbike und kostet mehr als jedes andere MTB. Specialized geizt nicht mit vollmundigen Versprechungen und bestückt ihre vielleicht größte Neuentwicklung der letzten Jahre mit allem, was gut und teuer ist. Darunter auch das neue Rockshox Flight Attendant Fahrwerk, welches vollautomatisch aufs Gelände reagiert und dank smartem Algorithmus vom Fahrer lernen soll. BIKE konnte das neue Specialized S-Works Epic 8 mit Elektro-Fahrwerk bereits ausgiebig in Labor und Praxis testen. Ist das teuerste Serien-Bike des Planeten auch gleichzeitig das beste Mountainbike der Welt?
E-Bike ohne Motor: Specialized Epic mit Rockshox Flight Attendant im Praxistest
Mit dem Flight Attendant System macht Specialized das Setup des neuen S-Works Epic denkbar leicht. Powermeter, Schaltung, Dämpfer, Gabel, Sattelstütze, TyreWiz-Luftdrucksensoren und die beiden Pod-Controller lassen sich in der Sram AXS App miteinander koppeln. Die Belegung der vier AXS-Knöpfe kann nach Lust und Laune individualisiert werden. Derweil gelingt das Setup des Luftdrucks und der Zugstufe in Gabel und Dämpfer auf gewohntem, analogen Wege. Theoretisch ließe sich das Verhalten der elektronischen Fahrwerks-Automatik nun noch mit der Bias-Adjust-Funktion voreinstellen - dazu aber später mehr.
Typisch Specialized S-Works: Preis und Verarbeitungsqualität sind auf aller höchstem Niveau. Dass die eng anliegenden Leitungen der Sram Stealth Bremsen die einzigen Kabel im Bilde und trotz Race-Ambitionen keine Lockout-Züge notwendig sind, trägt zum futuristisch-cleanen Look bei. Gabel und Rahmen glänzen in einem aufwändigem Fade-Lack. Als Marathon-Fully finden am Epic natürlich zwei Flaschenhalter Platz. Praktisch: Unter einem von ihnen sitzt ein Minitool. Dass Specialized viel Erfahrung mit der Integration eines Staufachs in Carbon-Rahmen mitbringt ist nicht zu leugnen. Die neuste Version der SWAT-Box funktioniert einfach besser, als die meisten anderen Lösungen am Markt, wirkt hochwertig und lässt sich ergonomisch bedienen. Im Staufach ist Platz für eine recht große Werkzeugtasche, Riegel und sogar eine Windjacke - auch das sammelt Punkte bei Freunden der Langstrecke.
Verlagssonderveröffentlichung
>> Die Vorstellung aller Features und Modelle des neuen Specialized Epic 8 findet sich hier <<
Wer nach einem Blick in die Geometrietabelle höchstens dezente Race-Gene beim 2024er Specialized Epic vermutet, wird im Moment des Aufsitzens eines besseren belehrt. Von der entspannten Attitüde eines Trailbikes ist trotz 120 Millimetern Hub wenig beim neuen Epic angekommen. Der lange Hauptrahmen und die tiefe, flache Front versetzen den Piloten direkt in eine angriffslustige Sitzposition. Zügig zieht das 10,4 Kilo leichte Bike vom Fleck. Trotz breiter Reifen und Felgen sind die edlen Carbon-Laufräder schnell auf Geschwindigkeit gebracht.
Dank Sensortechnik und Kopplung ans Powermeter erkennt das elektronische Rockshox-Fahrwerk sofort, wenn der Fahrer in die Pedale tritt und sperrt Gabel sowie Dämpfer auf Asphalt und Schotteranstiegen ganz von alleine. Der Lock-Modus ist ein echter Lockout: Hier verpufft kein Krümel an Energie. Marathon-Racer wird es freuen, dass das S-Works Epic auch mit voll blockierten Federelementen dank voluminöser Tubeless-Bereifung kein unbequemer Bock ist.
Bei konventionellen XC-Fahrwerken sperren Racer ihr Fahrwerk mechanisch via Drehgriff oder Hebel. Wenn das Bike auf ein Schlagloch zusteuert, müssen sie den Schlag entweder mit blockiertem Fahrwerk einstecken oder ihre Federung vorausschauend öffnen. Rockshox Flight Attendant kann nicht nach vorne schauen, sondern gibt das Fahrwerk erst bei Erreichen des Schlaglochs in Echtzeit frei. Das funktioniert extrem gut, erfordert aber ein nicht zu unterschätzendes Vertrauen in die Automatik. Nur fünf Millisekunden dauert der Wechsel zwischen den Modi - schneller als die besten Rennfahrer denken können. Mit Vollgas und steifen Federelementen auf ein Schlagloch zuzurasen, muss von den meisten Fahrern wahrscheinlich erst wieder erlernt werden. Nach einigen Ausfahrten mit dem Flight Attendant System setzt dann aber die wohltuende Erkenntnis ein, dass nicht länger jedem Schlagloch Beachtung geschenkt werden muss.
Da das Rockshox Flight Attendant System dem Fahrer Lockout-Entscheidungen unter Druck abnehmen soll, verspricht die Technik einen besseren Fokus auf das Renngeschehen. Anfangs mag das noch nicht so recht funktionieren: Ständig checkt der Blick die Position der farbigen LEDs an der Gabelkrone: “Bin ich jetzt im richtigen Modus?” Der Stellmotor der Automatik ist nicht zu überhören. So siegen zu Beginn des Tests häufig Neugier, beziehungsweise Skepsis, und wir unterziehen die Automatik ständig einem Gegen-Check. Dieses Verhalten ließ sich auf zweierlei Wege “abtrainieren”: erstens durch Gewöhnung, zweitens durch die situative Verschiebung der Aufmerksamkeit.
Bei einem simulierten Rennen achteten wir kaum noch auf das Eigenleben des Systems, sondern konnten uns tatsächlich voll aufs eigentliche Fahren konzentrieren. Arbeitet der eigene Körper am Anschlag, ist auch das Summen der Elektronik leicht zu überhören. Geht es auf einem Trail zur Sache, ist ohnehin wenig Zeit sich um das aktuelle Setup Gedanken zu machen. Wer lernt der Automatik zu vertrauen, dem wird ein Arbeitsschritt abgenommen. Bei Wettkämpfen auf hohem Niveau könnte das tatsächlich den feinen aber entscheidenden Unterschied machen. Dem Specialized Factory Racing Team sollte also ein weiteres spannendes Worldcup-Jahr bevorstehen. Normalsterbliche Biker, die nach längerer Zeit wieder auf ein Racebike ohne Flight Attendant wechseln, könnten das Fahrwerks-bezogene Lesen der Strecke aber auch verlernen.
Mit dem Blick auf die MTB-Cross Country Wettkämpfe bei Olympia 2024 präsentieren aktuell viele Hersteller ihre neuen Race-Fullys. Darunter zum Beispiel das Liv Pique Advanced für ambitionierte Rennfahrerinnen.
S-Works Epic: Vollautomatische Cross Country-Rennmaschine
Geht die Strecke in der Ebene von Asphalt auf Schotter über, wechselt das Flight Attendant System am Specialized S-Works Epic ruckzuck in den Pedal-Modus. Hier ist nochmals merklich mehr Komfort zu spüren, während die Bewegungen im Dämpfer zwar minimal vorhanden aber kaum wahrnehmbar sind. Bei einer Tempoverschärfung (auch auf Schotter oder Waldwegen) schaltet das intelligente Rockshox-Fahrwerk wieder in den Lock-Modus und stellt sicher, dass die eingebrachten Watt auch wirklich in Vortrieb umgesetzt werden. Selbst in der neutralen, mittleren Bias-Adjust-Einstellung ist das häufig der Fall und auf Tour verbringen die Federelemente viel Zeit im Lock- oder Pedal-Zustand. Eigentlich logisch: Konzipiert ist das S-Works Epic mit Flight Attendant als professionelle Rennmaschine und nicht als Freizeit-Bike für die gemütliche Sonntagsrunde.
Wer sich trotzdem öfters ein offenes Fahrwerk wünscht, greift in entsprechenden Situationen entweder via Override-Funktion ins Geschehen ein oder setzt die Bias-Funktion in ein negatives Setting. Diese Verhaltens-Modifikation des smarten Systems funktioniert sehr effektiv. Nach unserem Empfinden passt die neutrale Bias-Einstellung aber in den meisten Situationen am besten zum Charakter des S-Works-Epic. Auf einer Runde mit vielen ruppigen Trails können die negativen Bias-Einstellungen öfters mehr Reserven bieten, auf schnellen Race-Kursen helfen die positiven Bias-Optionen das letzte Quäntchen Effizienz aus dem Bike heraus zu kitzeln.
Als erstes Serienbike mit dem Rockshox Flight Attendant System für XC-Bikes ist das Specialized S-Works Epic weltweit auch das erste MTB ohne Antriebsmotor, das dazulernt. Gefüttert mit den Daten aus einigen Ausfahrten soll sich das Fahrwerk der Leistung seines Fahrers anpassen. Bereits in unserem Testzeitraum, der sieben einzelne Fahrten beinhaltete, war eine leichte Anpassung spürbar. Nach Runden mit hohem Tempo schalteten Gabel und Dämpfer auf der nächsten Fahrt häufiger in ein strafferes Setting. Der Adaptive Ride Dynamics Algorithmus scheint also zu funktionieren und bietet die Chance auf ein personalisiertes, datenbasiertes Fahrwerkssetup.
Wird der Hinterbau in Tret-Situationen wider der Automatik durch Tastendruck in den offenen Modus gezwungen, wird das Wippen deutlich stärker und kratzt am gerade noch vertretbaren Rahmen. Für ein Racebike ist der Hinterbau für sich genommen definitiv von der lebendigen Sorte. Wir sind deshalb sehr auf den Test eines der günstigeren Specialized Epic 8 Modelle ohne Flight-Attendant-System gespannt. Betrachtet man die aktuelle Epic-Produktfamilie im Ganzen, macht die Aufstellung des “normalen” Epic als XC-Bike mit Fahrwerksreserven absolut Sinn. Für maximale Effizienz - zum Beispiel bei Short-Track-Rennen - führt Specialized das minimalistischere Epic Worldcup im Programm.
Mehr als nur Show: Das kann das teuerste XC-Bike der Welt wirklich
Das Smart-Fahrwerk am S-Works Epic hat einen weiteren Ass im Ärmel: Mit der Split-States-Funktion schaltet es Federgabel und Dämpfer bei Bedarf in unterschiedliche Modi. Das können die meisten mechanischen Lockouts nicht. Vor allem auf sehr unebenen Waldwegen bergauf setzt Flight Attendant diesen Trick ein, um den Dämpfer zu blockieren, die Gabel aber im Pedal-Modus zu belassen - ein nettes Feature, um in solchen Situationen Traktion und Komfort an der Front zu erhöhen.
Insgesamt sind die Situationen, in denen wir anders gehandelt hätten, als die smarte Fahrwerks-Automatik zwar vorhanden aber sehr selten. In den allermeisten Fällen trifft das System die richtige Einstellung. Nur auf selten befahrenen Ziehwegen, wo weniger harte Kanten unter Laub einen undefinierten Widerstand bieten und eher loser Untergrund das Vorankommen erschwert, hätten wir uns (jedenfalls in der neutralen Bias-Einstellung) öfters mal den Open- oder Pedal-Modus gewünscht. Ein Tastendruck zur Aktivierung der Override-Funktion schafft schnelle Abhilfe. Ganz arbeitslos macht die Automatik den Piloten aber nicht.
Unabhängig vom futuristischen Rockshox Flight Attendant System klettert das Specialized S-Works Epic absolut formidabel. Die tiefe Front hilft dabei das Vorderrad vom Steigen abzuhalten und auch steile Rampen nimmt das leichte aber dennoch steife Bike mit Elan. Bei technischen Klettereinlagen auf dem Trail lässt die Länge des Bikes allerdings weniger Spielraum für agile Fahrmanöver. Auch, wenn es rein um die nackte Zeit an Asphalt- oder Schotter-Anstiegen geht, sind konservative Racebikes mit unter zehn Kilo Gewicht möglicherweise schneller, als das neue, größere und minimal schwerere Epic. Über die gesamte Distanz einer XC-Runde betrachtet sind die kleinen Nachteile aber komplett zu vernachlässigen. Im Vergleich zu früheren Generationen des Epics spart der Gewinn an Komfort und Traktion in der echten Welt merklich mehr Körner. Und dann ist da ja noch die Abfahrt.
Sobald das Rockshox Flight Attendant Fahrwerk auf die erste Wurzelkante trifft oder sich die Strecke gen Tal neigt, während der Pilot aufhört zu treten, öffnet die Fahrwerks-Automatik Gabel und Dämpfer umgehend. Für ein Race-Fully spricht der Hinterbau des Specialized S-Works Epic schön sensibel an. Wie von den klassischen Rockshox SID Ultimate Federelementen gewohnt, reagiert das Epic zuverlässig auf die Unebenheiten eines Cross Country-Trails ohne das Feedback eines Racebikes vermissen zu lassen. Beim Sprint über Wurzelteppiche und beim Pushen durch welliges Gelände bietet die Dämpfung einen guten Support. Auch beim Anlupfen und beim Abziehen über Sprünge passt der Gegenhalt.
Die 120 Millimeter Federweg der neuesten Epic-Version tun dem Bike bergab definitiv gut. Das Fahrwerk bietet deutlich mehr Reserven, als von den Vorgängermodellen mit Brain-System gewohnt. Spürbar ist die zusätzliche Fahrwerks-Kompetenz zum Beispiel in Steinfeldern und von Drops. Dabei nutzt das Specialized seinen Federweg sehr effizient aus. Aktuell wirft fast jeder MTB-Hersteller ein XC-Fully mit 120 Millimetern Federweg auf den Markt. Nicht alle schaffen es die Vorteile des zusätzlichen Hubs auch wirklich zur Geltung zu bringen, werden zu früh progressiv und bleiben straff.
Anders das neue Epic 8: Die Specialized-Ingenieure haben ganze Arbeit geleistet, um aus dem 120er-Hinterbau das Maximum für die Abfahrt herauszuholen. Obwohl es sich beim Epic immer noch um ein Racebike handelt, dürfte es - die entsprechende Fahrtechnik vorausgesetzt - genügend Reserven besitzen, um auf 90 Prozent aller Trails, die ein durchschnittlicher Biker unter die Stollen nimmt, gut aufgehoben zu sein.
Specialized Epic 8: Racebike-Agilität mit Trailbike-Kompetenz
Zusammen mit der langen, flachen Geometrie meistert das Specialized S-Works Epic mit seinem 120-Millimeter-Chassis auch anspruchsvolle XC-Features souveräner, als so manches Trailbike. In der Abfahrt liegt das Bike sehr gut auf der Strecke. Es ist keine Überraschung, dass die Paarung aus langem Reach und flachem Lenkwinkel bergab eine Gewinner-Kombi ist. Zumal das Epic trotz aller Extreme lange noch nicht die Werte vieler progressiveren All Mountain- oder gar Enduro-Bikes erreicht und man dank kurzem 60-Millimeter Vorbau nicht zu weit über der Front hängt. Wer sich tatsächlich noch mehr Reserven wünscht, hat mit dem Specialized Epic EVO eine interessante Trailbike-Option. Den EVO-Bruder des Epic haben wir einem separaten Test unterzogen, den Artikel lesen Sie hier.
Den größten Unterschied zu Bikes mit einem stärker bergab-fokussierten Einsatzbereich ist die eher tiefe Front des Racebikes Epic sowie die Bereifung, welche sich in den meisten Situationen zwar gut schlägt, im Matsch des deutschen Winters aber an ihre Grenzen kommt. Es drängt sich die Vermutung auf, dass das Epic mit einem Trail-Vorderreifen ein Bike mit enorm großem Kompetenzspektrum wäre - in dieser Konfiguration fahren die meisten Specialized-Mitarbeiter übrigens ihre eigenen Epics. Selbst die neue Sram Level Bremse macht einen (vor allem im Vergleich zum Vorgänger) erstaunlich guten Job. Die Power der vier Bremskolben und die etwas größere 180er-Scheibe an der Front verleihen auch in Steilabfahrten Sicherheit.
In der Abfahrt schafft die Rockshox Reverb Funk-Teleskopstütze dank großzügiger 150 Millimeter Verstellbereich den Sattel aus dem Weg und generiert so viel Bewegungsfreiraum über dem Bike. In technisch schwierigem Gelände bergab kann der Fahrer trotz der Länge so gut mit dem leichten Bike arbeiten. Bei den Kettenstreben wählt Specialized einen goldenen Mittelwert von 435 Millimetern bei allen Rahmengrößen. Ob das Heck zugunsten eines besser ausbalancierten Handlings mit dem Rahmen wachsen sollte ist heute fast schon eine Frage des persönlichen Glaubens.
Wir hatten die Möglichkeit sowohl einen XL- sowie mit unterschiedlichen Testfahrern einen L-Rahmen zu testen und empfanden die Kettenstrebenlänge in allen Fällen als gut gewählt. Leicht lässt sich das Vorderrad entlasten und das Bike in einen Manual oder Bunnyhop ziehen. Auf verwinkelten Kursen geht das Specialized Epic gut um scharfe Ecken ohne bei Highspeed-Ritten - dank langem Front-Center und flachem Lenkwinkel - mit Laufruhe zu geizen.
Einschätzung zum Preis von Jan Timmermann, BIKE-Testredakteur
Über Geld spricht man nicht? Im Falle des 14.500 Euro teuren Specialized S-Works Epic lässt man es tatsächlich besser sein. Liegt der Wert eines Bikes in dessen Vielseitigkeit und dem Potential, Rennen zu gewinnen, ist die neue Epic-Plattform definitiv einen Tipp wert. Der Einstieg gelingt erst ab knackigen 5200 Euro. Der aufgerufene Preis der S-Works Version dürfte für 99 Prozent der Biker jenseits von Gut und Böse liegen. Begründen lässt sich das fünfstellige Preisschild nur zum Teil durch das spannende elektronische Rockshox Flight-Attendant Fahrwerk. Klar: Fortschritt hat seinen Preis. Anders als in der produzierenden Wirtschaft, werden die Kosten für Fortbewegung in der Regel nicht günstiger, wenn etwas automatisiert wird. Auch wenn die Technologie nicht für jeden etwas sein mag, ist sie dennoch hochinteressant und es bleibt zu hoffen, dass sie in Zukunft deutlich erschwinglicher wird.
Details zum Specialized S-Works Epic 8
- Federweg vorne: 120 mm
- Federweg hinten: 120 mm
- Rahmenmaterial: FACT 12M Carbon
- Laufradgröße: 29 Zoll
- Preis: 14.500 Euro
- Erhältlich über: Fachhandel
Für die astronomische Summe von 14.500 Euro inkludiert Specialized im Kaufpreis des S-Works Evo immerhin zwei Ersatz-Akkus, zwei Ladegeräte, einen Ersatz-Speicher, einen SWAT-Halter, ein Entlüftungs-Tool, zwei Flaschenhalter und ein Minitool. Bei der BIKE-Bewertung der Usability kann das Bike mit all seinen Features ordentlich punkten.
Ausstattung
- Gabel: Rockshox SID Ultimate Flight Attendant
- Dämpfer: Rockshox SIDLuxe Ultimate Flight Attendant
- Schaltung: Sram XX SL Eagle AXS Transmission, 1 x 12
- Übersetzung / Bandbreite: 34; 10-52 / 520%
- Bremsen: Sram Level Ultimate Vierkolben Stealth, 180 / 160 mm
- Telestütze/Hub: Rockshox Reverb AXS / 150 mm
- Laufräder: Roval Control SL 29 Carbon
- Reifen: Specialized Fast Track Control T7 / Renegade Control T5, 29 x 2,35”
Messwerte
- Gesamtgewicht: 10,40 kg (ohne Pedale)
- Rahmengewicht: 1682 g (ohne Dämpfer)
- Gewicht Gabel: 1606 g
- Gewicht Dämpfer: 366 g
- Gewicht Laufräder: 3534 g
- Laufradträgheit: 2840 kg x cm²
Fazit von BIKE Test-Redakteur Jan Timmermann
Das Specialized S-Works Epic 8 ist ein echtes Superbike und ein Paradebeispiel dafür, wie facettenreich Cross Country-Bikes mit 120 Millimetern heute sein können. Die Updates bei Fahrwerk und Geometrie machen das Epic derzeit zu einem der vielseitigsten Bikes überhaupt. In Symbiose mit einem edlen Chassis und dem zwar nicht auf Anhieb intuitiven aber gut funktionierenden Rockshox Flight Attendant System ist die S-Works-Variante ein High-End-Racebike, das die Konkurrenz das Fürchten lehren wird. Als Technologieträger ist das teuerste Serien-Bike der Welt maximal spannend aber beileibe Nichts für Jeden.
Pro
- Beschleunigung und Leichtigkeit trotz langem Hub
- Federwegsausnutzung und Komfort trotz Sportlichkeit
- Flight Attendant Automatik hilft beim Fokus auf die Strecke
- Abfahrts-Souveränität auf Niveau vieler Trailbikes
Contra
- Irrwitziger Preis
- Rockshox Flight Attendant verlangt nach leichten Verhaltensanpassungen beim Fahrer
- Effizienz-Trimm von Flight-Attendant auf gemütlichen Runden (lässt sich allerdings individuell anpassen)
Top 10: Die leichtesten MTBs 2023 & 2024 – Rahmengewichte im Vergleich
Cross-Country-Bikes sind die Königsdisziplin für MTB-Ingenieure. Ein gewaltiger Entwicklungsaufwand ist nötig, um die vermeintlich ausoptimierten Modelle immer wieder auf ein neues Niveau zu heben.
Um maximale Einsatzbandbreite und minimales Gewicht bei voller Rennstreckentauglichkeit zu realisieren, wird mit spezieller Carbon-Faser, innovativer Rahmenkonstruktion und clever komponierter Ausstattung gegen jedes überflüssige Gramm gekämpft.
Basis für ein super leichtes Mountainbike ist ein super leichter Rahmen. Filigrane Dämpferanlenkungen und der Verzicht auf alles, was nicht wirklich nötig ist, ermöglichen im Jahr 2024 Rahmengewichte von teils deutlich unter 2000 Gramm. Inklusive Dämpfer, wohlgemerkt. Und das bei sehr guter Steifigkeit.
Das sind aktuell wohl die leichtesten und teuersten Mountainbikes, die wir im Test hatten – mit ihnen gehen die Top-Stars im Olympiajahr 2024 an den Start. Die nackten Zahlen.
Überblick: Die 10 leichtesten MTB-Rahmen 2023/2024 – gewogen & getestet von BIKE
- Arc8 Evolve FS (Gr. L): 1536 g
- Trek Supercaliber (Gr. L): 1672 g
- Canyon Lux CFR (Gr. L): 1675 g
- Specialized S-Works Epic 8 FACT 12M (Gr. L): 1682 g
- Cannondale Scalpel Series 0 (Gr. M): 1775 g (im Test: Series 1, Gr. L, 2052 g )
- Scott Spark RC World Cup (Gr. L): 1780 g (im Test: Scott Spark RC Pro für 6799 Euro)
- Pivot Mach 4 SL (Gr. M): 1845 g
- Specialized Epic EVO 8 FACT 11M (Gr. L): 1872 g
- Simplon Cirex 120 (Gr. L): 1880 g
- MMR Kenta SXC (Gr.L): 2125 g
Knapp dahinter:
- Canyon Lux Trail (Gr. L): 2137 g
- BMC Fourstroke 01 (Gr. L): 2286 g
- BH Lynx Race LT (Gr. L): 2351 g
Ohne Eingliederung, da ohne BIKE-Test & ohne BIKE-Messung
- Orbea Oiz: ab 1750 g (o. Steckachse, Herstellerangabe)
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